FAQ

  • Welche Voraussetzungen muss ein Therapeut erfüllen um osteopathisch tätig werden zu können.

 

Den Osteopathen als Beruf gibt es in Deutschland nicht und wird es in der näheren Zukunft wohl auch nicht geben.

Ein osteopathisch arbeitender Therapeut ist also zunächst erst einmal Heilpraktiker oder Arzt mit einer qualifizierten zusätzlichen Ausbildung.

Physiotherapeuten dürfen nach einem Urteil des Oberlandesgerichtes Düsseldorf aus dem Jahr 2015

keine Osteopathie mehr abgeben.

Dies liegt darin begründet, das Osteopathie ein Heilmittel sei, das nicht zum Ausbildungsspektrum eines Physiotherapeuten gehört, auch wenn sicherlich die eine oder andere Technik ähnlich oder gleich ist.

Der Arzt oder Heilpraktiker der osteopathisch arbeiten möchte muss dann eine entsprechende Ausbildung durchlaufen.

 

  • Welche Formen der osteopathischen Ausbildung gibt es in Deutschland und welche haben Sie durchlaufen?

     

 

Der Begriff Osteopathie ist in Deutschland nicht geschützt.

Insofern gibt es auch keine einheitliche Ausbildung.

So gibt es „ Ausbildungen“ in osteopathischen Techniken oder Teilaspekten der Osteopathie die wenige Tage bis einige hundert Stunden dauern.

Es muss jedoch klar sein, das in dieser kurzen Zeit niemand fähig sein kann auch nur im Ansatz das gesamte Spektrum des osteopathischen Arbeitens zu überblicken.

Die Masse der osteopathischen Ausbildungen erfolgt nebenberuflich (der Therapeut ist ja schon Heilpraktiker oder Arzt) über fünf Jahre in ca.1400 Unterrichtsstunden.

Dies sind die Ausbildungen die einen Therapeuten dazu berechtigen Mitglied in einem der großen Osteopathieverbände ( BAO,BVO, HpO) zu werden. Diese unterhalten u.a. Therapeutenlisten und erfüllen somit eine ordnungspolitische Aufgabe bei der Suche nach qualifizierten Therapeuten. Die Mitgliedschaft eines Therapeuten in einem Verband ist somit sicherlich ein guter Anhaltspunkt für Patienten bei der Suche nach einem gut ausgebildeten Therapeuten.

 

Auch ich habe von 2004 bis 2009 eine solche Ausbildung an der

Schule für klassische osteopathische Medizin“ (SKOM) in Ulm und Hamburg durchlaufen.

Seit dem Ende meiner Grundausbildung besuche ich mehrmals im Jahr sogenannte post graduierte Fortbildungen zu verschiedenen Themenbereichen, wobei es mir v.a. die sehr strukturell geprägte Osteopathie des Franzosen Jean Pierre Barral angetan hat.

 

Es gibt in Deutschland mittlerweile auch Institute ( z.B Fresenius in München), die Laien in Vollzeitausbildungen osteopathisch ausbilden, meist über 4 Jahre.

Da es den Beruf „Osteopath“ aber bei uns im Gegensatz zu einigen europäischen Nachbarländern nicht gibt, müssen die Teilnehmer dieser Ausbildungen im Laufe der vier Jahre noch die Heilpraktikerprüfung ablegen um hinterher überhaupt praktizieren zu dürfen.

 

  • Sie sind doch Heilpraktiker. Wenden in Ihrer Praxis neben der osteopathischen Arbeit auch noch andere Heilverfahren ( z.B. Homöopathie, Akupunktur, Phytotherapie...) angewendet?

 

In meiner osteoathischen Ausbildung habe ich 5 Jahre lang umfassend gelernt, Menschen mit dieser Methode zu behandeln. In meiner Praxis wende ich fast ausschließlich diese Methode an, weil ich von deren Wirksamkeit überzeugt bin.

Besonders angetan hat es mir hier die Arbeit von Jean Pierre Barral, den ich für einen der größten lebenden Osteopathen halte. Seine Diagnostik und Behandlung ist sehr klar, logisch und strukturell und zielt darauf ab dysfunktionelle Zusammenhänge in verschiedenen Systemen des menschlichen Körpers zu erkennen und zu behandeln.

Da ich im Grundberuf Physiotherapeut bin und auch lange als solcher mit orthopädischen und neurologischen Patienten gearbeitet habe fließen meine Erfahrungen aus diesem Bereich natürlich in meine Behandlungen ein.

So werden Aspekte aus der manuellen Therapie, der Neurodynamik und dem Bobath Konzept immer Teil meines osteopathischen Handelns sein.

Auch die vielen Stunden des Lernens und Übens für die Prüfung zum Heilpraktiker haben sicherlich ihre Spuren hinterlassen.

Hier lernt man v.a. in der Diagnostik noch strukturierter vorzugehen und seine Grenzen als Therapeut klarer zu erkennen.

 

  • Wie lange dauert eine osteopathische Therapie und wie oft wird behandelt?

 

Eine Erstbehandlung beginnt immer mit einem Ausführlichen Gespräch und einem Sichtbefund.

Es folgt eine manuelle körperliche Untersuchung mit funktionellen und strukturellen Tests.

Abhängig von den gefundenen dysfuktionellen Einschränkungen erfolgt die weitere Behandlung mit osteopathischen Techniken. Eine osteopathische Therapieeinheit dauert ca. eine Stunde.

 

Die weiteren Behandlungen sind abhängig vom Beschwerdebild des Patienten.

Pauschal kann man sagen, das frühestens nach zehn Tagen eine erneute Behandlung erfolgen sollte.

Je chronischer ein Beschwerdebild ist, desto länger können die behandlungsfreien Intervalle ausfallen.

Bei sehr akuten Beschwerden bietet es sich manchmal an in höherer Frequenz zu behandeln, dann wird die Behandlungszeit aber auch entsprechend gekürzt.

Auch Säuglinge und Kinder werden in der Regel zwischen 30 und 45 min behandelt.

 

  • Durch welche Krankenkasse gibt es in welcher Form eine Kostenerstattung?

 

Die Osteopathie ist bei den gesetzlichen Krankenkassen keine abrechnungsfähige Position, wird aber seit 2012 von einer Vielzahl der gesetzlichen Kassenkassen, über das Versorgungsstrukturgesetz, bezuschusst.


Die Bedingungen der Teilerstattung können Sie bei Ihrer Krankenkasse in Erfahrung bringen.

(oder unter http://www.osteokompass.de/de-patienteninfo-krankenkassen).

 

Die private Krankenversicherung übernimmt in der Regel die Kosten der Behandlung, wenn Sie die Leistungen der Heilpraktiker (GebüH) in Ihrem Versicherungsumfang eingeschlossen haben.
Dies gilt für eine Vollversicherung oder Teilversicherung mit Beihilfe, sowie für eine private Zusatzversicherung zur gesetzlichen Krankenversicherung.

Eine vorherige Klärung mit Ihrer Krankenkasse ist anzuraten.

 

 

Ansonsten besteht natürlich die Möglichkeit die Anwendungen privat zu zahlen.